Darmkrebs ist im frühen Stadium der Erkrankung sehr gut heilbar.
Goldstandard der Tumordiagnostik des Darms ist die Koloskopie (Darmspiegelung), bei der über 95 % der Tumoren entdeckt werden.
Da dieses Verfahren teuer, invasiver und aufwändiger ist, spielen die neuen Stuhltests eine immer größere Rolle bei der Darmkrebsfrüherkennung.
Wir bieten in unserer Praxis folgende nicht-invasive Untersuchungen an:
Fäkales Okkultes Hämoglobin - iFOBT
Wird von den ges. Krankenkassen zwischen dem 50 und 54 LJ. 1x jährlich bezahlt. Wenn Sie im Alter von 55 und 65 Jahren keine Coloskopie in Anspruch nehmen, wird der iFOPT in diesern 10 Jahren alle 2 Jahre übernommen.
Vorteil des immunologischen Nachweises von humanem Hämoglobin ist die Spezifität auf ausschließlich den menschlichen Blutfarbstoff. Tierisches Hämoglobin verursacht somit keine falsch-positiven Ergebnisse. Ebenfalls ist der iFOBT sensitiver als der Gujak-Test.
Hämoglobin-Haptoglobin-Komplex im Stuhl (Hb/Hp-Komplex)
Bei intestinalen Blutungen gelangen vermehrt Hämoglobin-Haptoglobin-Komplexe in das Darmlumen.
Die Komplexe können im Stuhl nachgewiesen werden.
Der Stuhl von gesunden Personen weist Hämoglobin-Haptoglobin-Werte unter 2 µg/ml auf.
Ein Anstieg der Werte lässt mit über 95-prozentiger Sicherheit auf Blutungsquellen im Gastrointestinaltrakt schließen. Klinische Studien konnten die hohe Treffsicherheit belegen: der
Hämoglobin-Haptoglobin-Test erfasste 96 Prozent der Karzinome und 60 Prozent der kolorektalen Adenome.
Diagnostischer Vorteil: Der Hb/Hp-Komplex ist vergleichsweise stabil gegenüber Säuren und Proteasen. Dadurch lässt er sich auch nach längeren Darmpassagen im Stuhl nachweisen.
Blutbeimengungen von größeren Darmpolypen und höher gelegenen Kolonkarzinomen können so mit hoher Sensitivität nachgewiesen werden.
M2-PK - Pyruvatkinase - Isoenzym Typ M2:
In allen bisher untersuchten Tumorzellen kommt es zu einer Überexpression der Pyruvatkinase, wobei hier eine Gleichgewichtsverschiebung zum Isoenzym M2-PK, das sonst nur in der Lunge zu finden ist,
erfolgt.
Die Tumor M2-PK besitzt keine Organspezifität – bisher konnte bei nahezu allen Krebserkrankungen eine signifikante Erhöhung der M2-PK-Konzentrationen im Blut beobachtet werden.
Eine Analyse des Stuhls ist jedoch relativ spezifisch für Darmpolypen oder Karzinome.
Die Untersuchung der Tumor M2-PK im Stuhl ist unabhängig von okkultem Blut, daher können blutende und nicht blutende Polypen oder Darmtumoren erkannt werden.
Aus zwei Studien ergaben sich signifikante Verbesserungen zur Früherkennung von Tumoren, kolorektalen Adenomen und Polypen gegenüber dem Test auf okkultes Blut.
Calprotectin:
Bei Entzündungen und tumorösen Veränderungen des Darmgewebes gelangen vermehrt Granulozyten in das Darmlumen, wo das Calprotectin aus den Granulozyten freigesetzt wird.
Calprotectin zeigt eine hohe Sensitivität beim Nachweis sowohl blutender als auch nicht-blutender Polypen sowie kolorektaler Karzinome, aber auch bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, wie z.
B. Morbus Crohn.
Unser Fazit:
Grundsätzlich erhöht die Kombination mehrerer Marker die Chance einen Tumor zu entdecken.
Wir denken, dass folgendes Schema ein sinnvolles Maß an Kosten/Nutzen/Aufwand-Relation darstellt:
Ab einem Alter von 35 Jahren einmal jährlich die immunologischen Stuhltests auf okkultes Blut:
iFOBT und Hb/Hp-Komplex, sowie initial und alle 2 Jahre M2-PK im Stuhl.
Im Alter von 55 und 65 Jahren: Wahrnehmung der Vorsorge-Koloskopie.
Aber: Jede Jeck es anders... (§6, Kölsches Grundgesetz)
Gerne erarbeiten wir für Sie einen persönlichen Vorsorge-Plan,
der auf Ihre individuellen Bedingungen zugeschnitten ist.
Sie können sich auch in unser „ReCall“ Programm einschreiben, so erhalten Sie Nachricht, wenn wieder eine Untersuchung für Sie ansteht.